Das Problem, welches wenige aber eben doch einige haben ...
Ich habe immer wieder mal Patienten die zu mir kommen, weil diese zugezogen oder vielleicht auch ein anderer Kollege seine Praxis geschlossen hat. Oft waren diese aus verschiedensten Gründen dann auch einige Zeit bei keinen Zahnarzt. Sie kommen dann zu mir, weil sie ein Problem haben und ich muß ihnen dann so etwas sagen wie "... damit kommen Sie leider zu spät zu mir, da kann ich nicht mehr viel tun oder verbessern ..."
Ich will da zunächst einmal ganz allgemein bleiben. Irgendein Problem ist dort im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten aufgelaufen, daß jetzt kaum noch oder auch nicht mehr zu beheben ist. In diesen Fällen geht es um Karies, Parodontose, Schmerzen im Kiefergelenk, entstandene Zahn-Fehlstellungen, Muskel Hypertrophie und noch vieles mehr.
Das Problem kann natürlich vom Patienten selbst verursacht sein, durch Zahnarztphobien oder auch ganz oft unterlassene Therapien. Hierfür gibt es auf Patientenseite die verschiedensten Gründe. Die pure Angst, oder Unlust, aber auch finanzielle Aspekte und die Unsicherheit, ob die empfohlenen Behandlungen wirklich notwendig sind. Dann wäre das Problem schlichtweg selbstverschuldet.
An dieser Stelle muß ich mal sagen, ich habe hier in Haltern wirklich Glück. Durch meine Berufserfahrung aus unterschiedlichen Praxen an verschiedenen Standorten habe ich über die Jahre einen guten Vergleich erhalten. In unserer Praxis in Haltern gibt es wirklich nur sehr wenig der oben beschriebene Fälle.
Die allermeisten Patienten sind hier sehr auf ihre Gesundheit bedacht, kümmern sich darum, ernähren sich Gesund und gehen auch zu allerlei Vorsorgeuntersuchungen. Der finanzielle Aspekt kaum eine Rolle, denn wer wenig Probleme hat, muß auch nicht viel oder gar nichts zahlen. Viele sind tatsächlich sehr gut (Zusatz-) versichert. Wir scheinen hier in der Umgebung einige gute Berater zu haben.
Ich bin darüber hinaus sehr glücklich damit, daß unsere Patienten sehr interessiert auch einsichtig sind, was anstehende Therapien angeht - ausführliche Erläuterungen manchmal vorausgesetzt.
Jetzt kommt dann aber ein Patient - manchmal nach einem halben Jahrzehnt - das erste Mal zu mir und ich muß ihm sagen:
"... damit kommen Sie leider zu spät zu mir. Da kann ich nicht mehr viel machen.".
Und er sagt: "... ich war doch aber jedes Jahr bei der Vorsorge (Prophylaxe)...".
Wir nehmen mal, dieser Patient hat keine Zahnarzt- Phobie und er hat auch keine schlechte Veranlagung. Was ist passiert mit, oder in der Vorsorge?
Hiermit kommen wir zu der Frage "Wie sollte Vorsorge(Prophylaxe) denn dann aussehen, damit möglichst nichts passiert"
Kurz und knapp gesagt, hat hier so jeder Therapeut seine eigene Philosophie und Strategie, die er dann auch begründen können wird. Es herrscht Therapiefreiheit.
Bei läuft die Vorsorge aus guten Gründen - und vielen meiner Patienten habe ich meine Gründe auch schon erläutert - folgendermaßen ab:
- Kleine Kinder und Kindergarten- Kinder kommen am besten nur zur Gewöhnung, putzen sollten hauptsächlich die Eltern zu Hause, wir geben Tips
- Schulkinder kommen zwei Mal im Jahr zur Individual- Prophylaxe (Zahnputz- Schule, etc.), Wir schauen nach der Notwendigkeit von Kieferorthopädischen Therapie, Habits, Karies, u.a.
Probleme werden beseitigt, sobald diese vorhanden sind (Karies, Nichtanlagen, Nicht Vorhandensein von Zähnen nach Entfernung, Fehlstellungen, Angewohnheiten, u.a.) und das Kind die notwendige Compliance hat.
Ab 18 Jahren gehört u.a. folgendes zu unserer Vorsorge (am liebsten halbjährlich)
- Sitz der Füllungen prüfen, Karies detektieren
- Sitz der prophetischen Versorgung prüfen, sowie die Funktionsfähigkeit
- Morphologie der Zähne prüfen (Knirscht der Pat., oder gibt es Erosionen durch Säureangriffe)
- Gibt es erhöhte Zahnbeweglichkeit, Entzündete Stellen, Auffälligkeiten auf dem Zahnfleisch
- Es wird regelmäßig kontrolliert (PSI - der periodontal Screenings Index), ob es ein Problem mit dem Zahnhalteapparat gibt.
- Zahnstein wird entfernt, aber ich empfehle ausdrücklich professionelle Zahnreinigungen (aus guten Gründen)
- Röntgenbilder werden angefertigt, wenn nötig
- Der Befund wird besprochen und Empfehlungen werden gegeben.
Natürlich kommt der ein oder andere Patient auch mit einem speziellen Anliegen zur Vorsorge (Probleme und Schmerzen unbekannter Ursache oder auch ästhetische Wünsche wie eine Bleaching- Therapie). Daher ist die o.g. Liste nicht vollständig. In der Regel würden wir dann anschließend, falls eine Therapie nötig sein sollte, einen neuen Termin vereinbaren.
Folgende Therapien sollte man also, falls von einem Zahnarzt empfohlen natürlich, meiner Meinung nach dann auch unbedingt durchführen lassen:
- Professionelle Zahnreinigungen (damit wird man schon einmal gut aufgeklärt und das schlimmste von Beginn an verhindert)
- Zahnfüllungen (Es gibt aber auch Karies, die muß man evtl. nicht therapieren)
- Parodontitis- Therapie (Parodontitis führt zu Parodontose - Zahnfleisch- Entzündung führt zu Knochenabbau und unweigerlich zum Zahnausfall)
- Zahnersatz (Aber nicht jeder Zahn muß ersetzt werden)
- Knirscher- Schiene (Sonst knirschen Sie ihre Zähne klein bis zur Zahnnerv- Entzündung)
- Kieferorthopädische Therapie (Gibt es nicht nur bei Kindern)
Seltsam wird es, wenn jahrelang außer - kurz auf die Zähne gucken - nichts passiert. Das wäre nur dann durchaus normal, wenn Sie professionelle Zahnreinigungen durchführen lassen und eine gute häusliche Mundhygiene besitzen. Aber auch dann sollten die Screenings auch mal gemacht worden sein.
Die meisten meiner Kollegen werden das auch so, oder so ähnlich sehen und machen. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich betonen, daß tatsächlich immer mal wieder unglückliche Umstände oder Veranlagungen vorhanden sind, die den Erfolg einer guten Vorsorge von jetzt auf gleich verpuffen lassen.
Zahnarztpraxis Ingo Wandschneider
Sixtusstraße 8
45721 Haltern am See
Öffnungszeiten:
Mo, Di, Do: 8 - 12 und 15 - 18
Mi, Fr: 8 - 12
Termine nur nach Vereinbarung